Vakuum

06.09.2016

 

Wir leben wie in einem Vakuum. Jeden Tag bestimmt Lena den Rhythmus. Auch wenn Lena nun oft schläft bin ich so antriebslos und muss mich regelrecht zwingen etwas zu tun, doch meist sind das dann nur halbherzige Taten. Da nun aber öfter Besuch kommt ist es mir meist peinlich wie es bei uns aussieht! 
Es fühlt sich so komisch an irgendwie sitzen wir zu Hause und warten darauf das Lena ihre letzte Reise antritt. Wie und wann das sein wird kann uns keiner sagen. Die Palliativärztin sagte mir gestern das alles möglich ist, von einfach einschlafen bis hin zu Krampf-, bzw. Schmerzanfällen ist alles möglich.
Das macht mir etwas Angst, vor allem die Vorstellung mit den Anfällen! 
Da das Palliativteam nun zweimal in der Woche kommen möchte, wird es wohl so langsam ernst. 
Dies spüren wir auch, denn Lena baut weiter Schritt für Schritt ab. Sie sieht nichts mehr, sie kann sich immer schlechter äußern und die Atemaussetzer werden immer mehr. Wenn sie etwas sagen möchte ist es meinst nur ein langgezogenes Stöhnen. Es kostet dann allen sehr viel Kraft heraus zu bekommen was sie möchte. Essen oder Trinken kann sie auch kaum noch was, sie ernährt sich gerade hauptsächlich von Colaeis! Obwohl sie sich meist dann auch beklagt das es kalt ist, aber sie will immer wieder davon! 
Oft tut mir mein Brustkorb weh, wenn ich neben ihr sitze und ihren Atem lausche oder sie dabei beobachte.
Es ist so verdammt schwer!!!!!!

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Kommentare: 2
  • #1

    Bettina (Dienstag, 06 September 2016 16:26)

    JA das ist verdammt schwer das Warten - fast nichts mehr tun zu können- das Begleiten und Lindern. Manchmal fast nicht auszuhalten. Lena spürt Eure Nähe und ist froh dAß Ihr mit Ihr die letzte Wegstrecke zusammen geht. Es ist schwer das geliebten Kind/Menschen so loslassen zu müssen. Ihr werdet es zusammen schaffen. Viel Kraft für jeden Weiteren Tag für Euch alle - und immer wieder helfende Engel auf Eurem Weg
    Bettina

  • #2

    Vanessa (Montag, 26 September 2016 08:27)

    Liebe Familie Dold,
    den Schmerz, die Verzweiflung und die Angst, die Sie durchlebt haben und durchleben ist schlicht unvorstellbar und ungerecht. Meine allergrößte Bewunderung gilt der Stärke, die Sie im Umgang mit dem Schicksal und der Begleitung auf dem letzten Weg gezeigt haben. Worte können hier nicht ausdrücken, wie sehr wir alle mit Ihnen leiden - ich wünsche und sende Ihnen ganz viel Kraft, um die nächsten Wochen, Monate und Jahre zu überstehen.
    Vanessa (Klausenhof)

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